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Version vom 5. April 2023, 07:59 Uhr
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Ma-ai (間合い, ma-ai, Lautschrift: ma/ai‾). Beschreibt Nähe und Distanz zwischen Shibarite und Ukete. Es ist die zweite der Neun Pforten des Osada-Ryū.
Bedeutung
Ma-ai bedeutet wörtlich "Pause", "Distanz" "Abstand", aber auch "der richtige Augenblick", "Timing", "Gelegenheit" oder "Chance".[1] Es hat also eine räumliche und eine zeitliche Komponente und verbindet zwei Dimensionen, die im europäischen Denken strenger getrennt werden. Hier ist auch die Abgrenzung zu Tachi-ichi deutlich, das sich klarer auf die räumliche und emotionale Position bezieht, die zeitliche Dimension aber nicht mit abdeckt.
Ma-ai ist dynamisch und verändert sich mit jedem Moment der Fesselbegegnung. Jeder Positionswechsel ist automatisch auch ein Wechsel im Ma-ai, was die räumliche Dimension betrifft. Gleichzeitig ist es wichtig, jede Handlung zum richtigen Moment zu tun. Es kommt also nicht nur darauf an, aus der richtigen Distanz heraus zu agieren, sondern auch, im richtigen Moment zu agieren. Das bedeutet, einen Sinn und ein Gefühl für das richtige Timing mit zu trainieren.
Grundsätzlich kann man zwischen drei Stufen der räumlichen Distanz unterscheiden:
- Weite Distanz
- Mittlere Distanz
- Kurze Distanz
Die weite Distanz ist hier die neutralste Position. Hier befinden sich Shibarite und Ukete am weitesten voneinander entfernt. In der Regel ist das eine Distanz, in der sich Fremde begegnen, ohne, dass es sich "zu nah" anfühlt. Es kann auch eine Distanz sein, in der Shibarite und Ukete sich mit ausgestreckten Armen nicht berühren können. Auf diese Weise ist der Kontakt auf Blickkontakt und verbale Kommunikation beschränkt. Dies schafft für Ukete das grösste Sicherheitsgefühl, weil Shibarite die Freiheit nicht direkt nehmen kann.
Die mittlere Distanz ist die, in der bereits Körperkontakt stattfinden kann. Der persönliche Nahbereich wird betreten, Shibarite und Ukete begegnen sich bereits auf einer Ebene, die intim ist, aber noch nicht unbedingt sinnlich oder sexuell sein muss. Hier kann direkt körperlich interagiert werden und die Fesselbegnung mit dem Seil kann beginnen.
Die kurze Distanz schafft die grösstmögliche körperliche Nähe zwischen Shibarite und Ukete. Der Körperkontakt spielt hier eine grössere Rolle und kann sehr intensiv werden. Intensives Umarmen und grossflächiger Körperkontakt sind hier leicht möglich.
Aber Ma-ai hat nicht nur eine physikalisch-räumliche, sondern auch eine emotional-räumliche Dimension. Je nach der inneren Haltung von Shibarite und Ukete kann sich eine kurze Distanz emotional sehr weit weg anfühlen oder sehr nah. Das Gefühl, das vermittelt wird, hängt nicht allein von der Entfernung zwischen den Personen ab, sondern auch von der Intensität und Intention, mit der eine gewisse Distanz eingenommen wird. Ist zum Beispiel in der mittleren Distanz eine ansteigend Spannung zwischen den Personen spürbar, wird der emotionale Raum als kleiner oder enger empfunden, als es die reine Entfernung vermuten lässt.
Kontext
Die richtige Distanz und der richtige Moment sind entscheidend im Shibari. Das geschickte Spiel mit der physikalisch-räumlichen und emotional-räumlichen Distanz und dem richtigen Moment für jede Handlung erzeugt in sich Dynamik. Diese Dynamik wird bedeutungsvoll, weil sie emotionale Reaktionen in Shibarite und Ukete auslöst. Darum muss das Ma-ai geübt und sein Einsatz immer wieder trainiert werden.
Jede Bewegung und jede Berührung verändert gleichzeitig auch das Ma-ai, weil jede Aktion zu einem bestimmten Moment in einer bestimmten Distanz stattfindet. Das heisst auch, dass in jedem Augenblick der Fesselbegegnung das Ma-ai eine Rolle spielt und es hier keine Unterbrechung gibt.
Dieser konstante Fluss spielt auch bei anderen Pforten eine Rolle, zum Beispiel bei Kankyū. (Rhythmus, Dynamik). Diese Effekte, die sich wechselseitig verstärken, sind wichtige Grundfähigkeiten, um intensive Shibari-Begegnungen zu ermöglichen und können durch verschiedene Übungen trainiert werden.
Galerie
"Bettler", Illustration zum, Text, aus: "Inoffizielle Chronik der Bräuche in Tokio und Edo" (Vorlage:Jpan), 1930
Obon-Geisterpferd
"Das Tellerhaus von Banchō" (Vorlage:Jpan, Banchō sarayashiki).
Bild zum Roman "Die Päonien-Lampe" (牡丹灯籠, Botan dōrō) von San'yutei Encho.
Geist einer im Kindbett gestorbenen Frau (産女, Ubume)
Literatur
- Liste Literatur
Weblinks
- Liste Links