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'''FetLife''' ist das weltweit größte | '''FetLife''' ist das weltweit größte Soziale Netzwerk für die BDSM- und Fetisch-Community und versteht sich als das „Facebook für die Kink-Community“. Die Seite ist nur Mitgliedern zugänglich und kann aus Datenschutzgründen nicht von Suchmaschinen indiziert werden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und kann pseudonym erfolgen.<ref name=":0">{{Internetquelle|url=http://www.montrealmirror.com/2008/090408/news1.html|titel=Facebook for the kinky|autor=Andrea Zanin|werk=Montreal Mirror|datum=2008-09|sprache=en|archiv-url=https://web.archive.org/web/20120630172329/http://www.montrealmirror.com/2008/090408/news1.html|archiv-datum=2012-06-30|zugriff=2017-02-04}}</ref><ref name=":1">{{Literatur|Autor=Damien Fay, Hamed Haddadi, Michael C. Seto, Han Wang, Christoph Kling|Titel=An Exploration of Fetish Social Networks and Communities|Hrsg=Adam Wierzbicki, Ulrik Brandes, Frank Schweitzer, Dino Pedreschi|Sammelwerk=Advances in Network Science|Verlag=[[Springer Science+Business Media]]|Datum=2016-01-11|Reihe=Lecture Notes in Computer Science|NummerReihe=9564|Seiten=195–204|ISBN=9783319283616|ISSN=1611-3349|DOI=10.1007/978-3-319-28361-6_17}}</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
FetLife wurde im Januar 2008 von John Baku aus | FetLife wurde im Januar 2008 von John Baku aus Montreal, Quebec gegründet. Die Website wurde bewusst wie eine Online-Community und nicht wie eine Dating-Website gestaltet. So gibt es beispielsweise keine Suchfunktion, um nach Benutzern mit bestimmten Vorlieben zu suchen.<ref name=":0" /> Dafür lassen sich UserInnen und Veranstaltungen basierend auf dem in den Profilen angegebenen Orten finden, so dass lokale Vernetzungen erleichtert werden. Der soziale Aspekt in der Community überwiegt, der sexuelle Aspekt wird aber explizit eingeschlossen.<ref name=":1" /> | ||
Am 7. Juli 2016 entfernte FetLife vorübergehend die Möglichkeit, neue Benutzerkonten zu registrieren. Als Grund wurde vermutet, dass FetLife damit auf vielfältige Anschuldigungen reagierte, zu wenig gegen Nutzer zu unternehmen, die der | Am 7. Juli 2016 entfernte FetLife vorübergehend die Möglichkeit, neue Benutzerkonten zu registrieren. Als Grund wurde vermutet, dass FetLife damit auf vielfältige Anschuldigungen reagierte, zu wenig gegen Nutzer zu unternehmen, die der Vergewaltigung oder des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden. Laut Baku wolle man den Fokus auf die derzeitigen Mitglieder legen anstatt auf die Gewinnung neuer Mitglieder. Weiterhin sei das Support-Team mit der Zahl von Anfragen und Beschwerden überfordert gewesen. Zwischenzeitlich wurde die Registrierung wieder eröffnet, erforderte aber eine Einladung eines zahlenden Mitglieds. Inzwischen ist die Anmeldung wieder unbeschränkt möglich, erfordert aber die Bestätigung mit einer Handynummer.<ref name="vice2016">{{internetquelle|werk=[[Broadly]]|autor=Kari Paul|datum=2016-08-18|url=https://broadly.vice.com/en_us/article/bdsm-community-reacts-after-kink-website-fetlife-goes-invite-only|titel=BDSM Community Reacts After Kink Website FetLife Goes Invite Only|sprache=en|zugriff=2017-02-12}}</ref> | ||
Anfang 2017 löschte FetLife große Mengen von Inhalten, darunter alles in Verbindung mit Alkohol- oder Drogengebrauch, | Anfang 2017 löschte FetLife große Mengen von Inhalten, darunter alles in Verbindung mit Alkohol- oder Drogengebrauch, Rassen-Spiele, Hassrede, Obszönitäten (zum Beispiel [[Inzest]]), Spielarten, die dauerhafte Verletzungen hinterlassen und vor allem simulierte Vergewaltigung oder Entführung. Hintergrund waren Beschwerden von Kreditkartenunternehmen bei FetLifes Bank. Trotz dieser Maßnahmen kann FetLife keine Kreditkartenzahlungen mehr verarbeiten.<ref name="vice2017">{{internetquelle|werk=[[Broadly]]|autor=Sirin Kale|datum=2017-01-25|url=https://broadly.vice.com/en_us/article/kinky-social-network-fetlife-deletes-thousands-of-fetishes-to-stay-online|titel=Kinky Social Network Fetlife Deletes Thousands Of Fetishes to Stay Online|sprache=en|zugriff=2017-02-12}}</ref> | ||
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== | == Mitglieder == | ||
Unter den europäischen Benutzern ist die Geschlechterverteilung relativ ausgeglichen: Unter den Mitgliedern mit mindestens fünf Freunden identifizieren sich 54 % als cis-männlich, 40,5 % als cis-weiblich, die restlichen 5,5 % verteilen sich auf andere Geschlechter. Etwa 45 % der Benutzer sind heterosexuell, nur 5 % beschreiben sich als ausschließlich schwul oder lesbisch.<ref name=":1" /> | |||
Benutzer können ein persönliches Profil anlegen und dort Geschlecht, Alter, Rolle, | Im Gegensatz zu traditionellen sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook oder auf Content fokussierte Seiten wie Flickr oder YouTube sind lokale Verbindungen zwischen den Mitgliedern viel wichtiger. Dies drückt sich auch in der Vielzahl von Veranstaltungen, Treffen und Workshops aus.<ref name=":1" /> | ||
== Funktionen und Jugendschutz == | |||
Benutzer können ein persönliches Profil anlegen und dort Geschlecht, Alter, Rolle, sexuelle Orientierung angeben sowie die Fetische auflisten, an denen sie interessiert sind. Benutzer können Bilder und Videos hochladen, Blogbeiträge schreiben sowie private Nachrichten mit anderen Mitgliedern austauschen.<ref name=":1" /> | |||
Die Benutzer können Gruppen erstellen, in welchen verschiedene Themen diskutiert werden. Es können auch Veranstaltungen angelegt werden, beispielsweise Conventions, Workshops, Partys und Stammtische.<ref name=":1" /> | Die Benutzer können Gruppen erstellen, in welchen verschiedene Themen diskutiert werden. Es können auch Veranstaltungen angelegt werden, beispielsweise Conventions, Workshops, Partys und Stammtische.<ref name=":1" /> | ||
Neben Profilen für Individuen können auch Profile für Organisationen erstellt werden. Diese unterscheiden sich in den Optionen, die für den Beziehungsstatus oder die sexuelle Orientierung angegeben werden können. Seit dem 19. Mai 2023 können UserInnen mehrere Accounts verknüpfen und so zum Beispiel einen Organisationsaccount und einen persönlichen Account einfacher verwalten.<ref>{{Internetquelle|url=https://fetlife.com/releases/2023-05-18-login-to-multiple-accounts|titel=Login to multiple accounts|werk=fetlife.com|datum=2023-05-18|sprache=en}}</ref> | |||
Fetlife wird seit 14. März 2014 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in der Liste C jugendgefährdender Medien geführt.<ref name=":2" /> | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 5. Juli 2023, 06:10 Uhr
FetLife ist das weltweit größte Soziale Netzwerk für die BDSM- und Fetisch-Community und versteht sich als das „Facebook für die Kink-Community“. Die Seite ist nur Mitgliedern zugänglich und kann aus Datenschutzgründen nicht von Suchmaschinen indiziert werden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos und kann pseudonym erfolgen.[1][2]
Geschichte
FetLife wurde im Januar 2008 von John Baku aus Montreal, Quebec gegründet. Die Website wurde bewusst wie eine Online-Community und nicht wie eine Dating-Website gestaltet. So gibt es beispielsweise keine Suchfunktion, um nach Benutzern mit bestimmten Vorlieben zu suchen.[1] Dafür lassen sich UserInnen und Veranstaltungen basierend auf dem in den Profilen angegebenen Orten finden, so dass lokale Vernetzungen erleichtert werden. Der soziale Aspekt in der Community überwiegt, der sexuelle Aspekt wird aber explizit eingeschlossen.[2]
Am 7. Juli 2016 entfernte FetLife vorübergehend die Möglichkeit, neue Benutzerkonten zu registrieren. Als Grund wurde vermutet, dass FetLife damit auf vielfältige Anschuldigungen reagierte, zu wenig gegen Nutzer zu unternehmen, die der Vergewaltigung oder des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden. Laut Baku wolle man den Fokus auf die derzeitigen Mitglieder legen anstatt auf die Gewinnung neuer Mitglieder. Weiterhin sei das Support-Team mit der Zahl von Anfragen und Beschwerden überfordert gewesen. Zwischenzeitlich wurde die Registrierung wieder eröffnet, erforderte aber eine Einladung eines zahlenden Mitglieds. Inzwischen ist die Anmeldung wieder unbeschränkt möglich, erfordert aber die Bestätigung mit einer Handynummer.[3]
Anfang 2017 löschte FetLife große Mengen von Inhalten, darunter alles in Verbindung mit Alkohol- oder Drogengebrauch, Rassen-Spiele, Hassrede, Obszönitäten (zum Beispiel Inzest), Spielarten, die dauerhafte Verletzungen hinterlassen und vor allem simulierte Vergewaltigung oder Entführung. Hintergrund waren Beschwerden von Kreditkartenunternehmen bei FetLifes Bank. Trotz dieser Maßnahmen kann FetLife keine Kreditkartenzahlungen mehr verarbeiten.[4]
Am 14. März 2017 wurde FetLife von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in die Liste C jugendgefährdender Medien aufgenommen.[5]
Mitglieder
Unter den europäischen Benutzern ist die Geschlechterverteilung relativ ausgeglichen: Unter den Mitgliedern mit mindestens fünf Freunden identifizieren sich 54 % als cis-männlich, 40,5 % als cis-weiblich, die restlichen 5,5 % verteilen sich auf andere Geschlechter. Etwa 45 % der Benutzer sind heterosexuell, nur 5 % beschreiben sich als ausschließlich schwul oder lesbisch.[2]
Im Gegensatz zu traditionellen sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook oder auf Content fokussierte Seiten wie Flickr oder YouTube sind lokale Verbindungen zwischen den Mitgliedern viel wichtiger. Dies drückt sich auch in der Vielzahl von Veranstaltungen, Treffen und Workshops aus.[2]
Funktionen und Jugendschutz
Benutzer können ein persönliches Profil anlegen und dort Geschlecht, Alter, Rolle, sexuelle Orientierung angeben sowie die Fetische auflisten, an denen sie interessiert sind. Benutzer können Bilder und Videos hochladen, Blogbeiträge schreiben sowie private Nachrichten mit anderen Mitgliedern austauschen.[2]
Die Benutzer können Gruppen erstellen, in welchen verschiedene Themen diskutiert werden. Es können auch Veranstaltungen angelegt werden, beispielsweise Conventions, Workshops, Partys und Stammtische.[2]
Neben Profilen für Individuen können auch Profile für Organisationen erstellt werden. Diese unterscheiden sich in den Optionen, die für den Beziehungsstatus oder die sexuelle Orientierung angegeben werden können. Seit dem 19. Mai 2023 können UserInnen mehrere Accounts verknüpfen und so zum Beispiel einen Organisationsaccount und einen persönlichen Account einfacher verwalten.[6]
Fetlife wird seit 14. März 2014 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in der Liste C jugendgefährdender Medien geführt.[5]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Andrea Zanin. Facebook for the kinky. [1]. Montreal Mirror. 2008-09. en. Archiviert von der Originalversion am 2012-06-30.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Damien Fay, Hamed Haddadi, Michael C. Seto, Han Wang, Christoph Kling: An Exploration of Fetish Social Networks and Communities (Hrsg.): In: Advances in Network Science , Springer Science+Business Media , 2016-01-11 , Reihe: Lecture Notes in Computer Science , Nr. 9564 , ISBN 9783319283616 , ISSN 1611-3349 , DOI 10.1007/978-3-319-28361-6_17
- ↑ Kari Paul. BDSM Community Reacts After Kink Website FetLife Goes Invite Only. [2]. Broadly. 2016-08-18. en.
- ↑ Sirin Kale. Kinky Social Network Fetlife Deletes Thousands Of Fetishes to Stay Online. [3]. Broadly. 2017-01-25. en.
- ↑ 5,0 5,1 Marco Tralles | qb-it.de. » SM-Nachrichten - schlagzeilen.com. [4]. de.
- ↑ Login to multiple accounts. [5]. fetlife.com. 2023-05-18. en.